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Betablocker & Hypoglykämie: Wenn Warnzeichen bei Diabetes ausbleiben
Betablocker gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen – doch für Menschen mit Diabetes mellitus bergen sie ein besonderes Risiko.
Sie können die typischen Warnzeichen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) wie Herzrasen, Zittern oder Nervosität abschwächen oder sogar komplett maskieren. Das macht eine rechtzeitige Reaktion oft schwierig – mit potenziell gefährlichen Folgen.
Beim Ambulanten Krankenpflegedienst Tina begegnen wir diesem Thema regelmäßig im Pflegealltag. Deshalb klären wir auf, worauf Betroffene und Angehörige achten sollten.
Wie Betablocker Hypoglykämie-Symptome verschleiern
Normalerweise reagiert der Körper auf Unterzuckerung mit einer Ausschüttung von Adrenalin. Das führt zu Symptomen wie:
- Herzrasen (Tachykardie)
- Zittern
- Nervosität
- Schwitzen
Betablocker blockieren jedoch genau diese Adrenalinwirkung. Dadurch bleiben viele dieser Warnsignale aus – nur starkes Schwitzen kann manchmal noch auf eine Unterzuckerung hinweisen.
Zusätzlich hemmen manche Betablocker die Glukosefreisetzung aus der Leber, was bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel sich langsamer erholt.
Das kann insbesondere für Menschen gefährlich werden, die Insulin oder Metformin einnehmen.
Eine aktuelle Meta-Analyse in Diabetes Care (2024) bestätigt:
Betablocker erhöhen das Risiko, eine Hypoglykämie zu übersehen, um rund 20 %.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt daher engmaschige Kontrollen und regelmäßige Schulungen.
Was Pflegekräfte und Angehörige wissen sollten
In der ambulanten Pflege gilt: Je besser die Beobachtung, desto sicherer die Versorgung.
Deshalb setzen wir beim Pflegedienst Tina auf folgende Maßnahmen:
- Regelmäßige Blutzuckerkontrollen – besonders bei Klient:innen, die Betablocker einnehmen (je nach Situation alle 1–2 Stunden).
- Beobachtung alternativer Symptome: Schwitzen, Blässe, Verwirrtheit oder ungewöhnliche Müdigkeit können entscheidende Hinweise sein.
- Therapieanpassung: In Absprache mit Ärzt:innen können selektive Betablocker (z. B. Nebivolol) das Risiko reduzieren. Diese Empfehlung ist auch in der aktuellen DDG-Leitlinie 2025 verankert.
- Aufklärung & Schulung: Wir sensibilisieren Pflegekräfte und Angehörige, damit Warnzeichen früh erkannt werden und schnell reagiert werden kann.
Unser Fazit beim Pflegedienst Tina
Betablocker sind wertvolle Medikamente – aber sie erfordern bei Diabetes besondere Aufmerksamkeit.
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Pflege, Ärzt:innen und Angehörigen ist entscheidend, um Risiken zu minimieren und die Sicherheit unserer Klient:innen zu gewährleisten.
Kontakt & Beratung
Sie möchten mehr über den Umgang mit Betablockern, Blutzuckerkontrollen oder Medikamentenmanagement in der Pflege erfahren?
Unser Team berät Sie gerne persönlich:
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