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Entgeltniveau 2026: Was sich für die ambulante Pflege ändert
Die neuen Zahlen liegen auf dem Tisch – und sie haben es in sich. Das bundesdurchschnittliche Entgeltniveau (BDE) für das Jahr 2026 bringt deutliche Veränderungen für die ambulante Pflege in Deutschland mit sich. Während sich Pflegekräfte über steigende Löhne freuen können, wächst zugleich der wirtschaftliche Druck auf viele Pflegedienste. Auch für Kundinnen und Kunden bedeutet das: Pflegeleistungen könnten teurer werden.
Beim Ambulanten Krankenpflegedienst Tina beobachten wir diese Entwicklung sehr genau – denn sie betrifft die gesamte Branche, aber vor allem die Menschen, die tagtäglich Pflege leisten oder darauf angewiesen sind.
Steigende Löhne – ein wichtiges Signal für Pflegekräfte
Dass Pflegekräfte 2026 erneut mehr verdienen, ist eine gute Nachricht. Nach Jahren der Überlastung und zu geringer Wertschätzung setzen die neuen Entgeltsätze ein wichtiges Zeichen: Pflegearbeit wird besser anerkannt.
Höhere Gehälter können helfen, den Beruf wieder attraktiver zu machen, Pflegefachkräfte zu halten und neue zu gewinnen.
Tariftabelle Hessen
| Hessen | Gültig ab 01.01.2025 | Gültig ab 01.01.2026 | Steigerung |
|---|---|---|---|
| Regional übliches Entlohnungsniveau | 21,64 € | 23,06 € | 6,56 % |
| Pflege- und Betreuungskräfte ohne mindestens einjährige Berufsausbildung | 18,91 € | 20,15 € | 6,56 % |
| Pflege- und Betreuungskräfte mit mindestens einjähriger Berufsausbildung | 20,02 € | 21,85 € | 6,56 % |
| Fachkräfte in den Bereichen Pflege und Betreuung mit mindestens dreijähriger Berufsausbildung | 25,30 € | 26,63 € | 5,26 % |
Zuschläge
| Art des Zuschlags | 2025 | 2026 | Steigerung |
|---|---|---|---|
| Nachtzuschläge (Tätigkeit zwischen 23 und 6 Uhr) | 18 % | 18 % | 0,00 % |
| Sonntagszuschläge (Tätigkeit an Sonntagen zwischen 0 und 24 Uhr) | 27 % | 27 % | 0,00 % |
| Feiertagszuschläge (Tätigkeit an gesetzlichen Feiertagen zwischen 0 und 24 Uhr, mit Freizeitausgleich) | 31 % | 31 % | 0,00 % |
| Feiertagszuschläge (Tätigkeit an gesetzlichen Feiertagen zwischen 0 und 24 Uhr, ohne Freizeitausgleich) | 135 % | 135 % | 0,00 % |
Doch diese positive Entwicklung hat auch eine Kehrseite. Für Pflegedienste bedeuten steigende Löhne zwangsläufig höhere Gesamtpersonalkosten – und diese müssen irgendwo gedeckt werden. Wenn die Kostenträger die neuen Sätze nicht angemessen refinanzieren, geraten viele Einrichtungen schnell an ihre Grenzen.
Wachsende Sachkosten: Wenn die Realität teurer wird
Nicht nur die Löhne steigen – auch die alltäglichen Betriebskosten haben sich in den letzten Jahren stark verändert.
Pflegedienste zahlen heute mehr für:
- Kraftstoff und Fahrzeugunterhalt
- Büro- und Praxisbedarf
- Pflegehilfsmittel und Verbrauchsmaterial
- Strom, Heizung und IT-Systeme
- Versicherungen und Verwaltung
Diese Entwicklung ist längst kein Einzelfall mehr, sondern Alltag im Pflegebetrieb. Trotzdem werden viele dieser Posten in den aktuellen Verhandlungsmodellen der Kostenträger kaum berücksichtigt.
Das führt dazu, dass viele Dienste gezwungen sind, ihre tatsächlichen Ausgaben in Einzelverhandlungen nachzuweisen – ein zeitaufwändiger, aber notwendiger Schritt, um die Pflegequalität langfristig zu sichern.
Kundinnen und Kunden: Warum Pflege bald teurer werden kann
Auch Pflegebedürftige und ihre Angehörigen spüren die Veränderungen.
Höhere Entgeltsätze und steigende Sachkosten können dazu führen, dass sich die Eigenanteile erhöhen – besonders dann, wenn Pflegebudgets nicht rechtzeitig angepasst werden.
Wer jetzt seinen Pflegebedarf prüfen lässt, kann frühzeitig reagieren und unnötige Mehrkosten vermeiden. Dabei geht es nicht nur um Geld, sondern auch um Transparenz und Planungssicherheit für Familien.
Warum jetzt Einzelverhandlungen wichtig werden
Einheitliche Verbandstarife reichen oft nicht mehr aus, um die realen Kosten eines Pflegedienstes abzudecken. Jede Region, jede Struktur, jedes Team ist anders.
Daher braucht es künftig Einzelfalllösungen, die Spielräume schaffen und die wirtschaftliche Basis sichern.
Nur so bleibt genug Luft, um:
- Mitarbeitende fair zu entlohnen
- Qualität zu sichern
- und Innovationen – etwa in der digitalen Dokumentation oder Pflegeorganisation – weiterzuführen.
Beim Pflegedienst Tina setzen wir uns seit Jahren für faire Tarife und transparente Strukturen ein. Denn nur wer wirtschaftlich stabil bleibt, kann auch menschlich stark pflegen.
Fazit
Das Entgeltniveau 2026 steht sinnbildlich für den Spagat, in dem sich die Pflege befindet: Zwischen berechtigter Lohnsteigerung und wachsender Kostenlast.
Damit Pflege auch in Zukunft für alle zugänglich und bezahlbar bleibt, braucht es Ehrlichkeit, Transparenz und partnerschaftliche Gespräche – zwischen Pflegediensten, Kostenträgern und Familien.
Unsere Empfehlung: Frühzeitig handeln
Für Pflegedienste, Pflegebedürftige und Angehörige gilt jetzt gleichermaßen:
Nicht abwarten, sondern aktiv werden.
Lassen Sie Ihre Leistungen und Budgets prüfen, informieren Sie sich über regionale Anpassungen und klären Sie, ob eine Einzelverhandlung sinnvoll ist. Eine gute Vorbereitung schafft Sicherheit – für Pflegedienste ebenso wie für die Menschen, die auf sie angewiesen sind.
Wir beim Ambulanten Krankenpflegedienst Tina begleiten diesen Wandel aktiv.
Wir beraten, rechnen durch, erklären Hintergründe und helfen, individuelle Lösungen zu finden – immer mit dem Ziel, dass Pflege fair bleibt und Qualität gesichert wird.
Sie haben Fragen zum Entgeltniveau 2026 oder möchten wissen, welche Auswirkungen das auf Ihre Pflegekosten hat?
Dann sprechen Sie uns an – wir nehmen uns Zeit für Sie.
Ambulanter Krankenpflegedienst Tina
Telefon: 069 98195037
E-Mail: info@pdtina.de
